Wie ihr ja wisst, arbeite ich gerne mit simplen Werkzeugen der Charttechnik. I.d.R. beschränke ich mich auf die EMA 200, den RSI, insbesondere Trendlinien, Widerstände und Unterstützungen (auch mit Fibos) und auch hin und wieder die Bollinger Bänder. Kombiniert man mehrere EMAs oder SMAs innerhalb eines Charts, spricht man vom Rainbow-Trading. Der Rainbow erzeugt konstruktionsbedingt durch die gewählten periodischen Einstellungen die in kurzen Abständen zueinander erfolgen (z.B. EMA 10, 14, 18....98) eine Art „Fächereffekt“, dessen Interpretation sich in Aufwärts-und Abwärtsphasen als Tradingansatz nutzen lässt. Der längste Durchschnitt (in diesem Fall der EMA 98) wird sogenannte „Centerline“ bezeichnet.
Das Setup des Rainbows (Verwandte Perioden) kann und sollte auf die jeweiligen Ansätze des Traders im Hinblick auf Sensitivität der Signalgenerierung angepasst werden. (Zeitebene in der der Trader unterwegs ist).
Der Spinn
Dieser bezeichnet die Trendumkehr an sich, bzw. die Zeit in der der Rainbow dreht. Durch die Konstruktion des Rainbow als „multi-cross“ System generiert dieser nicht ein einziges Signal, wie z.B. der Durchbruch auf ein neues Hoch/Tief sondern benötigt Zeit um sich wieder neu zu entfalten.
Umfasst die Centerline nur wenige Durschnschnitte, ist der Rainbow natürlich deutlich reagibler im Hinblick auf Spinns.
Wie oben bereits erwähnt, können Durchschnitte vorzugsweise in ausgeprägten Trendphasen verwendet werden. Im Seitwärtsmarkt kommt es zu massenhaft Fehlsignalen - das Indikatorenkonstrukt verliert seine Aussagekraft:
Als Gegensatz zum nicht brauchbaren Seitwärtsmarkt hier ein Beispiel eines nahezu perfekten Rainbows:
Backspinn
Ein Backspinn ist eine Konsolidierung ohne dass der Rainbow umkehrt und einen kompletten Trendwechsel anzeigt. Die Stärke und Ausgeprägtheit einer Konsolidierung kann man an der Tiefe des Abtauchens in den Regenbogen ablesen. Man beachtet dabei, wieviele GD´S anfangen einzudrehen.
Beispiel: Die BS enden sehr schnell. Nur die schnellsten EMA´s fangen an leicht einzudrehen. Der Preis konsolidiert nur leicht „in“ den Regenbogen und erreicht nicht das Niveau der grünen EMAs. Dies spricht für Trendstärke.
Beispiel 2: Im nachfolgenden Dax-Chart laufen die Konsolidierungen deutlich weiter, die Bewegung stoppt jedoch noch vor der Centerline, allerdings sind die Backspinns der einzelnen Durchnschnitte viel ausgeprägter (auch vollziehen wesentlich mehr EMA´s den BS).
In Anlehnung an Lars Gottwik`s “Rainbow-Trading”
Seid ihr generell interessiert an solchen Lern-Beiträgen?
ja natürlich
Ich habe bisher zwar immer nur die Kreuzung von wenigen EMA's genutzt (14, 38, 100, 200) aber das ist nicht nur was neues, was man mal ausprobieren könnte, sondern sieht dazu auch noch schön aus 😉
Ich freue mich über jeden Chartechnikbeitrag!
Ja, ich lerne immer gerne dazu und es sieht wirklich hübsch aus.
Ja bitte...weil ich immer alles nach Gefühl mache 🙂 bzw. nur das beobachte was sich in der Realität abspielt 😉
Moin Tom
ich hab nochmal ne frage zu den rainbows, hab da heute morgen mal ein bisschen gelesen und mal sehen ob ich das richtig verstanden habe.
Wenn wir uns nun zb den canopy chart von gestern abend vornehmen sieht man bei der 3 klar die Trendwende und dann fächern sich die Linien auf, was ja eigentlich ein zeichen für stärke bzw kaufsignal sein soll? ist das denn nun wirklich so, oder ist das bisher ein zu kurzer Zeitraum der hier bisher beleuchtet wurde?
Im moment kann ich mir nicht wirklich vorstellen, dass hier was zu holen ist, klar auf lange sicht vielleicht schon....
ist das Kunst oder sagt es uns etwas?
Ja ist ne Art kunst:) zeigt nur, dass von den smas her alles nach wie vor bearisch aussieht .. wie dies zu interpretieren ist steht ja weiter oben im blogbeitrag